Zum Dreifürstenstein und der Salmendinger Kapelle

Blick vom Aussichtspunkt Schild
Blick vom Aussichtspunkt Schild

Wir hatten mal wieder Wetterglück, entlang des Abltrauf zeigte sich ein blauer Streifen am Firmament. Für goldgelbe herbstliche Farben waren wir etwas zu spät im Jahr unterwegs. Nichtsdestotrotz hatte dies auch Vorteile, die fehlenden Blätter ermöglichten fast lückenlose Blicke auf die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar. Diese bilden mit ihren unterschiedlichen Arten und Sorten die größte Streuobstwiesenlandschaft Mitteleuropas. Insbesondere die markante Erhebung, im Süden, des Hohenzollern, Nebelschwaden im Neckartal, dunkle Wälder, vereinzelt gelb-golden Inseln und die unterschiedlich Marmorierung des Himmels lohnten immer wieder zu einer Zeit des Verweilens und Innehaltens.

Blick vom Aussichtspunkt Mössinger Bergrutsch
Blick vom Aussichtspunkt Mössinger Bergrutsch

Am Samstag 10. Nov. 2018 trafen sich um 10:30 fünf Wander-Radler, am Wanderparkplatz des Naturschutzgebiets Olgahöhe, bei Mössingen. Gleich zu Beginn durften wir entgegen der Planung, aufgrund von Baumfällarbeiten und gesperrten Forstwegen den steilen Anstieg über den Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg (HW 1) erklimmen. Zuvor beeindruckte uns der Blick, von unten, auf die senkrechte Felswand des Mössinger Bergrutsches, der 1983 nach langen Regenfällen entstand.

Der Sage nach sollen sich am Dreifürstenstein die Fürsten von Fürstenberg, Hohenzollern und Württemberg zu Gesprächen getroffen haben. Um eine runden Steintisch war es hier möglich, dass jeder Fürst, auf seinem Territorium sitzen konnte. Vom 854 m ü. NHN hohen Alb-Aussichtspunkt hat man eine sehr gute Aussicht, im Süden, von Jungingen im Starzeltal (Killertal) bis nach Mössingen im Steinlachtal im Norden.

Blickrichtung Westen vom Dreifürstenstein
Blickrichtung Westen vom Dreifürstenstein
Altes Salmendinger Schloss
Altes Salmendinger Schloss

Mit letzten Blicken nach Jungingen im Killertal, vom Aussichtspunkt Kohlberg und der Frundsburg, gelangen wir über Wirtschaftswege zum Kornbühl, mit 886 m ü. NHN dem höchsten Punkt unserer Tour. Von der St. Anna Kapelle (Salmendinger Kapelle) genießen wir einen 360° Rundblick.
Kurzer Halt bei den Ruinenresten des alten Salmendinger Schosses. Im Gasthof Lamm stärken wir uns bei einer Kürbis- bzw. Leberspätzlesuppe oder einem Apfelstrudel mit Vanilleeis und Rhabarbersaftschorle.

Beim Wiederaufbruch zur Schussetappe ist die Sonne hinter den aufziehenden Wolken verschwunden und es wird jahresbedingt deutlich kühler.  Vorbei geht es am Talheimer Wasserfall bergab, aufgrund der geringen Niederschläge der letzten Monate ohne Wasser. Schon in der einsetzenden Dämmerung, mit einer nordöstlichen Umrundung des Farrenbergs zum letzten Ausblick am Kälberauchtert, auf Mössingen und Öschingen erreichen wir, nach 5 Stunden, unseren Ausgangspunkt die Olgahöhe.

Es begegneten uns auf dieser Tour ein dutzend Wanderer, sonst gehörten uns die Ausblicke und Wege in Ruhe und Stille alleine.  Danke an Elvira für die perfekte Streckenplanung.

Text und Bilder: Ulf, 16.11. 2018

Touraufzeichnung und Bilder bei Komoot von Klaus / 10.11.2018