Nordschwarzwald „kurz und knackig“ 2015

Am Weithäuselplatz zwischen Dobel und Plotzsägmühl
Am Weithäuselplatz zwischen Dobel und Plotzsägmühl

Wie in den letzten Jahren schon traditionell üblich fuhren wir um Pfingsten herum, diesmal am 7. Juni 2015 , bei herrlichem Sonnenschein unsere Nordschwarzwald „kurz und knackig“-Tour. Sie soll als Training für die bevorstehenden Marathons, wie Alb Extrem, Tannheimer Tal-Radmarathon, Alpenchallenge, ... dienen.

Wir starteten pünktlich um 9:01 im Bad Liebenzell mit 9 Fahren. Drei hatten bis dahin schon die ersten Kilometer von Weil der Stadt oder von Schwieberdingen kommend hinter sich. Nach dem Einrollen, entlang des Radweges nach Unterreichenbach folgte auf der ehemals „Maroden-Asphalt-Straße“ der erste Aufstieg nach Grunbach.

Frisch geteerte Straße nach Grunbach
Frisch geteerte Straße nach Grunbach

Übrigens das Bergzeitfahren Maroder Asphalt wird am Sonntag, 27.09.2015 zum vierten Mal ausgetragen.

Zitat: „Endlich haben wir gleichgezogen mit Alpe d’Huez, dem Tourmalet, dem Galibier oder dem Mont Ventoux... Ein neuer Belag - vor Steinschlag gesicherte Hänge: schwarz & schnell, steil & geil ist sie nun, unsere frisch asphaltierte Strecke. Es rollt jetzt also praktisch von alleine bergauf.“

 

Beim Anstieg gesellte sich noch ein Nachzügler (ohne Anmeldung) zu uns und an der Eyachbrücke konnten wir einen zuvor angekündigten Radler aufnehmen. So waren wir in diesem Jahr 11 Personen welche die Kaltenbronner Wand gemeinsam in Angriff nehmen wollten.

Zwei haben diese Tour genutzt um ihr Jubiläumstrikot unserer letztjährigen Partnerschaftsfahrt Stuttgart-Straßburg-Stuttgart auszuführen. Das hat uns sehr gefreut.

Nach dem zweiten, praktisch autofreien Anstieg von der Eyachmühle nach Dobel war dieses Jahr aufgrund der gesperrten Abfahrt von Dobel nach Bad Herrenalb eine Streckenänderung über Weithäusleplatz und Plotzsägmühl nach Loffenau geplant.

Von Dobel fährt man auf dem Höhenrücken moderat steigend, dem Schwarzwald-Radweg folgend, zum Weithäusleplatz auf 823 HNH. Ab hier rechts bergab, zunächst auf einer für Rennradfahrer gut geteerten einspurigen Straße zur Talwiesenschänke. Auf der Talwiese links haltend, vorbei am Skilift Gaistal. Wieder tief vom Wald umgeben geht es – Vorsicht - steil bergab. Es können hier kleine Steinchen und Äste auf der Fahrbahn liegen. Über zwei Haarnadelkurven kommen wir an der Spechtschmiede vorbei. Auch kurz danach wird es nochmals etwas kniffelig. Wieder steil bergab und mit Hilfe einer Furt, rechter Hand, den Albbach durchquerend befinden wir uns nun direkt auf dem Gebiet der Plotzsägmühl.

Bei unserem Besuch schepperten die unter den großen Bäumen in der Gartenwirtschaft befestigten Lautsprecher. Sie übertrugen den Ton, der im der kleinen Gaststube laufenden Serie „Eisenbahn-Romantik“. Bei einer kurzen Rast mit Kaffee, Kuchen oder Apfelschorle ließen wir die etwas skurrile Gartenwirtschafts-Hintergrund-Zuggeräusch-Romantik auf uns wirken.

Nach der Plotzsägmühl steigt der Weg nochmals kurz, aber gemäßigt zum Riesbuckel. Über eine idyllisch gelegene Wiese schlängelt der Weg sich dann wieder abwärts. Ab der Risswasserhütte wird die Straße auch mit evtl. Gegenverkehr wieder gut fahrbar. Kurz danach kommen wir auf die L564 und in schneller Abfahrt nach Loffenau.

In Gernsbach spendiert Günter „ohne h“ 1 Euro für frisches Trinkwasser an der Wohnmobilstation – Danke hierfür.

Und dann kommt sie – nach Hilpertsau geht's links ab – die legendäre Kaltenbronner Wand. In Reichental wird’s das erste Mal so richtig knackig. Spätestens wenn man kurz nach dem Ort rechts das Freibad sieht, frägt man sich: Was mache ich eigentlich hier? Martin G. hat uns dann gezeigt, wie man mal so locker flockig die Berge „hoch fliegt“. Am Schwarzmiss-Pass angekommen drehte er um, um das Gruppetto bergauf mental zu unterstützen. Uns reichte einmal.

Nach einem flotten Windschattenfahren von Enzklösterle bis kurz vor einer Tanke in Bad Wildbad, fehlte nur noch der schöne, ruhige Waldanstieg zur Charlottenhöhe. Kurz vor Schömberg, am Bühlhof, mitten im Wald, haben sich Martin G., Günter K., Marcus W. und Peter O. bei einem Schlagzeug-Übungs-Solo die Wartezeit auf uns Gruppetto-Fahrer verkürzt. Skurrile Waldmenschen – eben. So schließt sich (fast) der Kreis unserer Tour. In Monbach (letztes Gruppenbild) trennten sich unsere Wege. Die drei „Marathonis“ an diesem Tag, fuhren ab hier über die Monbachstraße nach Neuhausen und zurück zu ihren Startorten. Wir „nur“ 110-Kilometer-2000-Höhenmeter-Fahrer beschließen den herrlichen Radtag in einer italienischen Eisdiele in Bad Liebenzell.

Den kleinen Nordschwarzwald-Ötztaler trotz aller Mühen erfolgreich hinter uns gebracht, schauen wir gelassener auf die anstehenden Extrem-Touren im Sommer.

 Bilder und Text: Ulf / 7.6.2015