25. Jubiläumstour Stuttgart-Straßburg-Stuttgart 2009

Ein Bericht von Siegbert Jehle

1. Etappe: von Stuttgart nach Straßburg

Die Strasse hinterm Rathaus war bunt wie eine Sommerwiese aus farbenfrohen Radtrikots und Wetterjacken als ich mit dem Auto um die Ecke kam. Schnell die Räder ausgeladen, das Gepäck in den Gepäcktransporter, in die Teilnehmerliste eintragen, Startnummer ans Trikot. Puh geschafft! Dann eine Begrüßungsrunde unter den Vereinsmitgliedern, Freunden und neuen Teilnehmern dieser Etappenfahrt des RTC Stuttgart.

Zur Startaufstellung rollte man zum Eingang des Rathauses auf den Marktplatz.

Nach den Grußworten des 1. Vereinsvorsitzenden des RTC Wolfgang Krause gab es vom Tourführer Jürgen Rundt eine ausführliche Einweisung in Besonderheiten das Fahrens im geschlossenen Verband: Fahren in Zweierreihen, vorne und hinten Fahrer des RTC, Begleitfahrzeuge, Verhalten an Kreuzungen, Verhalten bei Defekten und freie Fahrt nach Signal bergauf usw.

Startschuss, dann geht es los! Die 54 Teilnehmer fahren hinter dem Führungsfahrzeug an. Es ist immer wieder ein erhebendes Gefühl von Polizei-Motorrädern eskortiert zu werden. Jede rote Ampel wird ignoriert, da die Kreuzung von einem Polizisten abgesperrt wird. Irgendwie ein Tour de France-Feeling wenn die schweren BMW-Motorräder um die Radgruppe herum brummen.

Start am Stuttgarter Marktplatz - alle Videos auf youtube.com


Frisch gestärkt auf dem Weg nach Wildberg © Helen Reiser - mehr auf picasa.com
Frisch gestärkt auf dem Weg nach Wildberg © Helen Reiser - mehr auf picasa.com

Schnell sind die ersten Höhenmeter aus dem Stuttgarter Kessel hinaus nach Vaihingen erklommen. An der Stadtgrenze verabschiedet sich die Polizei-Eskorte. Der Verband rollt durch das Heckengäu Richtung Nordschwarzwald. Hinter dem Verband fährt ein Material- und Besenwagen als Schlussfahrzeug mit Warnblinklicht, damit andere Verkehrsteilnehmer auf diese große Radlergruppe aufmerksam gemacht werden.

Erster kräftiger Anstieg für die Radler ist nach der Durchquerung des Nagoldtales der Anstieg nach Schwarzenberg. Nach scharfen Pfiff aus Jürgens Trillerpfeife kann jeder Teilnehmer sein individuelles Tempo bergauf fahren. Es ist offensichtlich, wer hier der Ehre wegen um die Plätze fuhr, und wer sich seine Kraft einteilt um die doch 160 km lange, mit noch weiteren Anstiegen gespickte Route nach Straßburg zu bewältigen.



Oben auf der Höhe gibt es die erste Verpflegung. Die fleißigen Helfer Roland, Wolfgang und Helen hatten schon eine Tafel mit belegten Brötchen, Brezeln, Tomaten, Gurken, Bananen, heiße Brühe und kalten Getränken bereitet. Nach den ersten 60 km kann man schon so einiges vertragen und so wird hier kräftig zugelangt. Schnell findet sich dann doch das ganze Teilnehmerfeld ein, so dass alle zu einer ausreichenden Pause kommen.

Ein Pfiff aus Jürgens Trillerpfeife “in 5 min Abfahrt“ weckt uns aus unserer Unterhaltung. Wir wissen was zu tun ist. Den letzten Schluck aus dem Becher leeren, die Radflasche füllen und mit dem Fahrrad Aufstellung hinter dem Führungsfahrzeug einnehmen. Ein weiterer Pfiff und es geht weiter, hinab ins Enztal und zu den nächsten großen Anstiegen mit schönen Ausblicken nach Dobel, Gernsbach und Lichtental.

 

Nach einer schnellen Abfahrt ins Rheintal geht es auf flachem Gelände nach Greffern, wo wir mit der Fähre nach Frankreich übersetzen. Die letzten 30 Kilometer rollen wir durch nette elsässische Ortschaften nach Straßburg. Insgesamt ist das Teilnehmerfeld doch sehr homogen in seiner Leistung. So zeigt mein Tacho am Hotel Mercure einen Schnitt von 27,6 km/h und 1864 Hm an.Beim Einchecken wird uns gleich das Jubiläums-Trikot übergeben, welches auf der Rückfahrt getragen werden soll. Abends gibt es dann für alle Teilnehmer im nahen Restaurant La Chaine d´Or ein leckeres Menü und dann ganz nach Gusto einen entspannten Ausklang im La Petite France.

2. Etappe: zurück nach Stuttgart

 

Am nächsten Morgen zeigt der Himmel Kaiser-Wetter an. Schnell sind die ersten 40 flachen Kilometer abgerollt bis Oppenau. Von dort geht es 19 km lang über die Klosterruine Allerheiligen hoch zur Schwarzwaldhochstrasse. Hier gibt es für die Radler wieder freie Fahrt, doch der Anstieg hat es mit über 12 % Steigung richtig in sich, und ist daher die Königsetappe des heutigen Tages.

Oben am Ruhestein wartet zur Freude aller schon das Verpflegungsteam mit seinen Köstlichkeiten im Sonnenschein. Nach ausgiebiger Stärkung und Pause fährt der Verband das Murgtal hinunter nach Baiersbronn und Klosterreichenbach zum nächsten Anstieg.

Stuttgart - Straßburg -Stuttgart


Die neue Streckenführung von Besenfeld entlang der Nagold-Talsperre hat mir besonders gut gefallen. Da es ständig leicht begab geht, rollt man einfach die 25 km nach Altensteig und zum vorletzten Anstieg hoch nach Wart. Nach einem kurzen Anstieg und rasanter Abfahrt auf neu geteerter Straße treffen wir bei der nächsten Verpflegungsstelle kurz vor Wildberg ein.

Im Anschluss verlassen wir das Nagoldtal und müssen nur noch 50 wellige Kilometer durch das Heckengäu nach Stuttgart bewältigen. Alle sind froh als wir endlich beim Hans-im-Glück-Brunnen in Stuttgart eintreffen und auf die erfolgreiche 25. Partnerschaftstour anstoßen können.

Mein besonderer Dank gilt den Organisatoren und Helfern dieser tollen Veranstaltung.

Gruppenbild vor dem Hotel Mercure in Straßburg © Roland Krause - mehr Bilder auf picasa.com
Gruppenbild vor dem Hotel Mercure in Straßburg © Roland Krause - mehr Bilder auf picasa.com

Text: Sigbert Jehle / September 2009